Holzpellets-Markt: Ware knapp - Pelletspreise explodieren!

Josef Weichslberger - FastEnergy Geschäftsführer
Dieser News-Artikel wurde von Josef Weichslberger verfasst.
Veröffentlichung: 19.07.2022, 06:36 Uhr
Holzpellets-News - Pelletspreis-Analyse
Was noch vor wenigen Monaten undenkbar war, ist nun leider eingetreten. Holzpellets sind am deutschen und österreichischen Markt gebietsweise nur noch stark eingeschränkt oder gar nicht mehr verfügbar und wenn doch, dann zu extrem hohen Preisen.
Der Indexpreis des Deutschen Pelletinstitut (DEPI), der monatlich für eine Abnahmemenge von 6 Tonnen, frei Haus, inkl. Lieferung und Einblaspauschale für die höchste Qualitätsstufe ENplus A1 erhoben wird, ist im Vergleich zum Vormonat per Mitte Juli weiter um rund 77 Euro auf derzeit über 507 Euro pro Tonne förmlich explodiert. Tendenz weiter steigend!
Im Vorjahresmonat lag der Vergleichspreis noch bei aus heutiger Sicht sensationellen 225 Euro pro Tonne. Somit haben sich die Pelletspreise auf Sicht von einem Jahr mehr als verdoppelt.
Hauptgrund für den starken Anstieg der Pelletspreise ist die extrem hohe Nachfrage, die zum einen aus dem sogenannten Hausbrand-Geschäft, also von den privaten Endverbrauchern, aber auch von der Industrie bzw.  Kraftwerken kommt, die den Energieträger gewechselt haben und nun mit Pellets Strom produzieren möchten.
Dies überfordert die bestehenden Kapazitäten bei weitem, zumal viele Käufe, aus Angst vor einer Verknappung im Herbst bzw. Winter, wohl derzeit auch vorgezogen werden.
Zusätzlich gehen täglich hunderte neue Pelletheizungen, die derzeit vom Staat mit bis zu 45 Prozent gefördert werden, in Betrieb und heizen die Nachfrage im wahrsten Sinne des Wortes zusätzlich an.
Nicht zu vernachlässigen sind die vielen angeschafften Einzelöfen, die in der Regel mit Sackware gefüllt werden. Auch hier wollen Verbraucher für den kommenden Winter vorsorgen und bestellen oftmals auch mehr, als voraussichtlich gebraucht wird.
Ob und wann sich die Situation wieder normalisieren wird, ist derzeit leider kaum absehbar. Zwar wird in den bestehenden Pellets-Werken mit Hochdruck produziert und in den nächsten Wochen und Monaten gehen auch neue Produktionsanlagen in Betrieb, ob dies aber ausreichen wird, um den weiter stark steigenden Bedarf zu decken, ist nicht sicher.
Ein weiterer Grund für die stark steigenden Pelletspreise sind die allgemein höheren Kosten für Produktion, Umschlag und Ausfuhr. Vor allem die extrem hohen Stromkosten verteuern die sehr energieintensive Produktion von Holzpellets ganz erheblich.
Der dritte Grund sind kriegsbedingt fehlende Mengen aus Russland und der Ukraine, die zwar am deutschen Markt keine primäre Rolle spielen, im europäischen Gesamtmarkt aber fehlen und somit zu Änderungen von Warenströmen geführt haben.
Auch wenn dies sicherlich nur ein schwacher Trost ist sei angemerkt, dass das Heizen mit Pellets immer noch deutlich günstiger ist, als mit Heizöl und vor allem Erdgas. Die Differenz bei den reinen Brennstoffkosten liegt hier bei gut 40 Prozent mit stark steigender Tendenz, Öl ist derzeit rund 25 Prozent teuerer als Holzpellets.
Das wichtigste aber ist zweifelsohne, dass die Versorgung mit Holzpellets aufrecht erhalten bleiben bzw. wieder aufgenommen werden kann und jeder Besitzer einer Pelletheizung für den nächsten Winter auch genügend Ware bekommt. Die gesamte Branche arbeitet derzeit mit Hochdruck daran!

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