Die
Pelletspreise in Deutschland und Österreich befinden sich, nach dem extremen Anstieg in den letzten Wochen und Monaten, erfreulicherweise erstmals seit März diesen Jahres wieder auf dem Rückzug.
Haben die Notierungen noch im August ein neues Rekordniveau von deutlich über 800 Euro pro Tonne erreicht, ist der Durchschnittspreis per Mitte September mittlerweile auf 750 bis 770 Euro pro Tonne zurückgefallen.
Der monatlich vom Deutschen Pelletinstitut (DEPI) veröffentlichte Indexpreis, der für eine Abnahmemenge von 6 Tonnen, frei Haus inkl. Mehrwertsteuer und Fracht ermittelt wird, liegt per Mitte September bei genau 763,76 Euro pro Tonne.
Der
Ausfall der russischen und ukrainischen Exporte sorgte in den vergangenen Monaten dafür, dass der ohnehin schon durch die
stetig steigende Inlandsnachfrage belastete Pellets-Markt mehr oder weniger kollabiert ist.
Zwar importierte Deutschland in der Vergangenheit keine oder kaum
Holzpellets aus den beiden Ländern, jedoch fehlen die Mengen der beiden Kriegsparteien bei unseren osteuropäischen Nachbarn, was sich natürlich wiederum die Nachfrage hierzulande auswirkt.
Der
Run auf Pelletheizungen, hat sich durch die Explosion der Gaspreise zudem in den letzten Monaten nochmals verstärkt, war aber bereits vorher aufgrund der hohen
staatlichen Förderung im Gange.
Hier hat die Bundesregierung nun aber wohl die Notbremse gezogen und die Zuschüsse für Neuanträge ab dem 15. August drastisch reduziert.
Für eine neue Pellet- bzw. Biomasse-Anlage gibt es jetzt in der Regel nur noch einen Förderzuschuß von 10, bestenfalls 25 Prozent.
Dies dürfte sich zusammen mit den
fehlenden Kapazitäten und den stark gestiegenen Kosten im Heizungsbaugewerbe mittelfristig stark auf das Marktwachstum auswirken.
Zudem ist die Branche natürlich händeringend dabei, die Produktions- und Ausfuhrkapazitäten zu erhöhen.
Auch Importe aus Übersee sind derzeit kein Tabu und bringen bereits kurzfristig zusätzliche Mengen in den Verkehr.
Von daher ist davon auszugehen, dass sich die
Pelletspreise auch in den nächsten Wochen und Monaten
weiter nach unten entwickeln werden. Die Frage ist, in welchem Ausmaß.
Dieses wird im gewissen Maße sicherlich auch durch die Temperaturen in der gerade startenden Heizperiode beeinflusst werden.
Ein Rückgang auf das seit Jahren gewohnte Niveau zwischen 200 und 250 Euro pro Tonne ist aufgrund der allgemein gestiegene Kosten bei Produktion und Ausfuhr aber sicherlich nicht realisitisch.
Wer kann, sollte derzeit mit der Bestellung noch warten, dabei aber unbedingt die Lieferzeiten im Auge behalten.
Diese bewegen sich in einigen Regionen bei bis zu 50 Werktagen, was mehr als zwei Monate sind!