Pellet Ratgeber: Pelletlager

Pelletlager

Ein gut geplantes Pelletlager ist essentiell für die sachgerechte Lagerung von Pellets. Neben der Art, Lage und Größe des Lagers spielen zahlreiche weitere Anforderungen bei der Gestaltung des Lagers eine wichtige Rolle. In diesem Artikel erfahren Sie alles, was Sie zur Pelletlagerung wissen müssen.

Ein Raum als Pelletsilo umgebaut

Pelletlager gefüllt mit Holzpellets

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Pelletlager-Größe

Die Größe des Pelletlagers ist ein entscheidender Faktor, um den Heizbetrieb effizient und wirtschaftlich zu gestalten. Es empfiehlt sich, das Lager so zu dimensionieren, dass es den Jahresbedarf an Pellets aufnehmen kann. Ein solches Vorgehen hat den Vorteil, dass die Lieferung nur einmal pro Jahr erfolgen muss und die Nutzer so von den oft günstigeren Sommerpreisen profitieren können. Den stets aktuellen Pelletspreis erfahren Sie auf unserer Pelletspreise Seite.

Die Größe des benötigten Pelletlagers hängt direkt von der Gebäude-Heizlast ab. Kennt man diese, lässt sich die Größe inklusive des Leerraums durch folgende Faustformel berechnen:

Größe des Pelletlagers (m3) = Heizlast (kW) x 0,9 (m3/kW)

Die Lagergröße lässt sich ebenfalls anhand des Pelletverbrauchs grob abschätzen. Eine Anleitung zur Berechnung des Pelletverbrauchs sowie einen Online-Verbrauchsrechner finden Sie in unserem Artikel zum Pelletverbrauch.

Größe des Pelletlagers (m3) = Pelletverbrauch (to.) x 1,5 (m3/to.) x 1,3

Indem der Pelletverbrauch in Tonnen mit dem Platzbedarf von 1,5 Kubikmeter für 1 Tonne Pellets und einem Sicherheitsfaktor von 1,3 multipliziert wird, erhält man hier die Lagergröße.

Wo ist der geeignete Standort für ein Pelletlager?

Ein passender Standort für ein Pelletlager kann überall gefunden werden, ob im Keller, auf dem Dachboden, unter einem Carport oder in einer unterirdischen Position. Da die Wahl des Standortes im Zentrum der Planung steht, ist es wichtig, alle relevanten Faktoren in die Entscheidungsfindung einzubeziehen.

Grundprinzip bei der Standortplanung eines Pelletlagers

Beim Auswählen des Standortes ist es vorteilhaft, die Wege zwischen Lieferfahrzeug, Lagerstätte und Heizkessel so kurz wie möglich zu gestalten.

Grundprinzip bei der Standortwahl: kurze Wege

Durch kurze Wege werden Bewegung und Reibung der Pellets reduziert. Dies minimiert Staubentwicklung und potenzielle Schäden an den Pellets. Zudem kann dadurch sowohl die Befüllung als auch die Austragung bzw. Förderung deutlich einfacher gestaltet werden.

Stellplatz und Zugang für Lieferfahrzeuge

Für eine problemlose Belieferung mit Pellets gibt es zudem einige Anforderungen an Stellplätze und Zufahrtswege bei der Standortwahl zu beachten.

  • Stellplatz: Der Stellplatz für den Tankwagen muss eine Belastbarkeit von bis zu 10 Tonnen aufweisen, sollte nur ein geringes Gefälle haben und muss einen freien Verkehrsfluss ermöglichen.
  • Zufahrt: Die Zufahrt zum Lagerort muss mindestens 3 Meter breit und 4 Meter hoch sein und sollte für das Gewicht und den Wenderadius des Lieferfahrzeugs geeignet sein.
  • Schlauchweg: Der Weg, den der Schlauch vom Tankwagen zur Befüllstelle nehmen soll, muss frei von jeglichen Hindernissen wie Zäunen oder Blumenbeeten sein.
Silo LKW fährt auf einem gepflasterten Weg zwischen Wohnhäusern zur Pelletlieferung

Silo-Lkw in einer Einfahrt (Quelle: DEPI)

Anforderungen für Befüllung und Absaugung

Auch die richtigen Bedingungen für die Befüllung und Absaugung sollten durch einen passenden Standort gegeben sein.

  • Lage von Einblas- und Absaugstutzen: Einblas- und Absaugstutzen sollten direkt ins Freie führen, wobei es optimal ist, wenn der Pelletlagerraum an eine Außenmauer grenzt. Bei der Verwendung von Pelletsilos können feste Befüllleitungen genutzt werden.
  • Höhe des Einblasstutzen: Der Einblasstutzen sollte auf maximal 2 m Höhe liegen; bei Abweichungen ist ein sicherer Zugang wie eine Rampe oder ein Podest erforderlich.
  • Platz zum An- und Abkoppeln: Für das An- und Abkoppeln der Schläuche sollte um die Stutzen herum ein Raum von mindestens 50 cm frei gehalten werden.
  • Stromanschluss: Ein 230V, 16A Stromanschluss für den Absaugventilator sollte nahe am Absaugstutzen und zugänglich für den Pelletlieferanten sein.
Mann bringt einen Schlauch zur Befüllung eines Pelletlagers an einem Einblasstutzen an

Einblas- und Absaugstutzen bei der Befüllung(Quelle: DEPI)

Arten von Pelletlagern: Vor- und Nachteile

Bei der Lagerung von Pellets gibt es zahlreiche Möglichkeiten. Diese unterscheiden sich hinsichtlich des Lagerorts oder der Bauweise, aber auch in zahlreichen weiteren Aspekten. Die Wahl des richtigen Lagertyps hängt in erster Linie von den individuellen Anforderungen und baulichen Gegebenheiten wie zum Beispiel Lage und Größe ab.

Im Folgenden stellen wir deshalb alle gängigen Arten von Pelletlagern vor und gehen auf deren Besonderheiten ein.

Gewebe- & Sacksilos

Gewebe- bzw. Sacksilos sind flexible Lagerungssysteme, die aus einem speziellen, atmungsaktiven Gewebe bestehen. Ihre besonderen Eigenschaften umfassen:

  • Ein spezielles atmungsaktives Gewebe, das die Pellets vor Feuchtigkeit schützt und gleichzeitig eine Belüftung bietet, um Schimmelbildung zu verhindern.
  • Flexibel in Größe und Platzierung, passend für beengte Räume wie Keller, Dachboden oder Garage und nutzbar sowohl drinnen als auch draußen.
  • Besitzen meist ein integriertes Fördersystem für den automatischen Transport der Pellets vom Pelletsilo zum Heizkessel.
Mann verbindet einen Füllschlauch mit einem Sacksilo für Pellets im Keller

Gewebe-/Sacksilo bei der Befüllung (Quelle: DEPI)

Pellettanks

Pelletlager-Tanks bieten eine robuste und langlebige Lagerungsmöglichkeit für Pellets. Wesentliche Eigenschaften sind:

  • Eine vielfältige Auswahl an Modellen, da Pellettanks in fertigen, modularen und individuell angefertigten Ausführungen erhältlich sind.
  • Die Fertigung aus Materialien wie Metall oder Kunststoff, welche zu einer höheren Robustheit und Langlebigkeit im Vergleich zu beispielsweise Sacksilos führt.
  • Einsatz als Erdtank/Pelletspeicher: Erdtanks oft auch Pelletspeicher genannt, werden im Boden vergraben und von oben befüllt. Sie sind auf Grund de erforderlichen Erdarbeiten teuer, weisen dafür aber sehr gute Lagerbedingungen auf und sparen Platz im Haus.
Schnittansicht eines unterirdischen Pellettanks im Erdreich

Erdtank für Holzpellets (Quelle: DEPI)

Lagerräume und Pelletbunker

Ein Lagerraum oder Pelletbunker bezeichnet entweder spezielle Räume oder auch Nischen zur Aufbewahrung von Pellets. Charakteristische Merkmale dieser sind:

  • Ein Schrägboden meist aus Blech oder Holz, der für ein besseres Nachrutschen der Pellets sorgt.
  • geflieste oder mit Betonfarbe Zimmerwände zum Schutz der Pellets vor Mauerabrieb und bröckelnden Putz.
  • Positionierung auf ehemaligen Stellflächen oder in Lagerräumen von Heizöltanks, was einen geringeren baulichen Aufwand führt oder auch den Eigenbau ermöglicht.
Ein Raum als Pelletsilo umgebaut

Pelletbunker aus Holz mit Schrägboden

Pellet-Außenlager

Die Lagerung von Pellets im Freien ist eine praktikable Option, die unter bestimmten Bedingungen Vorteile bietet, aber auch besondere Vorkehrungen erfordert. Bei der Überlegung, ein Außenlager für Pellets zu nutzen, sind folgende Aspekte zu berücksichtigen.

Wann ist ein Pellet-Außenlager sinnvoll ?

  • Platzmangel im Innenbereich: Wenn keine geeigneten Räumlichkeiten zur Verfügung stehen, kann ein Außenlager eine Lösung sein.
  • Erweiterung des Lagerbedarfs: Wenn der Bedarf an Pellets steigt, kann ein zusätzliches Außenlager helfen, größere Mengen Pellets zu lagern.
  • Neubauten oder Renovierungen: Bei Neukonstruktionen oder umfangreichen Umbaumaßnahmen kann es sinnvoll sein, das Pelletlager von vornherein im Außenbereich zu planen.

Welche Möglichkeiten der Außenlagerung gibt es?

Die Außenlagerung von Pellets ist mit fast allen Arten von Lagern möglich. Dabei kann die Lagerung oberirdisch in einem Pelletsilo oder einem Außentank sowie unterirdisch in einem Erdtank realisiert werden.

geeignete Außenlager: Gewebe- & Sacksilos, Außentanks, Erdtanks

Was sollte man bei einem Pellet-Außenlager beachten?

Für die Außenlagerung von Pellets ist ein wetterfester Lagerort unerlässlich, um sie vor Umwelteinflüssen zu schützen. Wichtig sind auch eine ausreichende Belüftung zur Verhinderung von Kondensation und Schimmel sowie ein Befüllsystem für eine effiziente Nachfüllung.

Sicherheitsstandards bei Pelletlagern

Bei der Einrichtung eines Pelletlagers sind sowohl strikte Sicherheitskriterien als auch eine moderne technische Ausstattung von hoher Bedeutung.

Brandschutzanforderungen

Die brandschutztechnischen Vorgaben für Pelletlager sind in Deutschland durch die Musterfeuerungsverordnung (M-FeuV) festgelegt, wobei jedes Bundesland zusätzlich eine eigene Landesfeuerungsverordnung hat, die sich an der M-FeuV orientiert.

Ein zentraler Punkt in diesen Vorgaben ist die festgelegte Grenze von 6,5 Tonnen für die Lagerung von Pellets. Wird diese Menge nicht überschritten, sind keine speziellen Brennstofflagerräume erforderlich.

Spezielle Brandschutzvorschriften gelten erst ab einer Lagermenge von über 6,5 Tonnen.

Folgende Vorschriften sind bei einer Lagermenge von über 6,5 Tonnen zu beachten:

  • Wände (außer Trennwände zum Heizraum) und Decken müssen die Feuerwiderstandsklasse F90 besitzen.
  • Öffnungen in Decken und Wänden müssen mind. feuerhemmende und selbstschließende Abschlüsse haben, soweit sie nicht unmittelbar ins Freie münden.
  • Es müssen T30 Brandschutztüren eingebaut werden, soweit sie nicht ins Freie oder den Heizraum münden.

Statische Anforderungen

Zur Gewährleistung der Sicherheit und Stabilität von Pelletlagern ist es wesentlich, die Belastung durch Gewicht der Pellets auf den Boden und Seitenwende bei der Planung zu berücksichtigen. Außerdem sollte auch die Reibung und die Druckbelastung beim Einblasen der Pellets berücksichtigt werden.

Lagerbelüftung

Bei der Lagerung von Holzpellets besteht das Risiko der Freisetzung von Kohlenmonoxid (CO), einem toxischen Gas, welches unsichtbar und geruchlos ist. Ebenso können flüchtige organische Verbindungen (VOC) zu unerwünschten Gerüchen führen.

Um dies zu vermeiden, ist es unerlässlich, das Pelletlager kontinuierlich zu belüften. Dies kann beispielsweise durch das Anbringen von Belüftungsdeckeln auf den Befüll- und Absaugöffnungen erreicht werden.

Pelletlager mit Belüftungsdeckeln auf den Befüllöffnungen

Sacksilo mit Belüftungsdeckel auf den Befüllöffnungen(Quelle: DEPI)

Pellets richtig lagern - Tipps und Tricks

Pelletheizer, die ihre Holzpellets richtig und sicher lagern wollen, können folgende einfache Tipps und Tricks nutzen:

Optimale Lagerbedingungen

  • Pellets an einem trockenen und kühlen Platz lagern, um die Qualität zu erhalten.
  • Schutz vor UV-Strahlen gewährleisten, um die Brenneigenschaften der Pellets nicht zu beeinträchtigen.
  • Für eine gute Belüftung sorgen, um die Ansammlung von Kohlenmonoxid zu verhindern.

Lagerpflege und Wartung

  • Vor dem Einfüllen der Pellets für Sauberkeit des Lagers sorgen.
  • Regelmäßige Überwachung des Lagerzustands, um Feuchtigkeit, Schädlingsbefall oder andere Mängel frühzeitig zu erkennen
  • Die gelagerte Menge an Pellets so wählen, dass sie den saisonalen Bedarf abdeckt, ohne dass eine zu lange Lagerung die Qualität beeinträchtigt

Lagerung von Sackware

Obwohl die Lagerung von Pellets Sackware prinzipiell sehr unkompliziert ist sollten dennoch ein paar grundlegende Dinge beachtet werden.

  • Pelletsäcke in einem gut belüfteten Raum wie Keller, Garage oder Schuppen lagern, um sie vor Feuchtigkeit und UV-Strahlung zu schützen.
  • Säcke auf Paletten lagern, um direkten Kontakt mit feuchten Böden zu vermeiden.
  • Säcke nach Bedarf öffen oder Pellets in einen Pelletbehälter umfüllen, um die Frische der Pellets zu bewahren.

Entdecken Sie attraktive Angebote und aktuelle Preise für Sackware auf unserer Pellets Sackware Seite.

Häufige Fragen zur Pelletlagerung

Abschließend beantworten wir häufige Fragen rund um das Thema Pelletlager:

  • Wie groß muss ein Pelletlager für ein Einfamilienhaus sein?

    Bei einem Einfamilienhaus mit einer Heizlast von 15 kW sollte das Lager etwa 14 m3 groß sein.

    Berechnung:
    15 kW x 0,9 m3/kW = 13,5 m3

    Beispielsweise würde das bei einer Raumhöhe von 2,4 m ein Grundfläche von rund 6 m2 bedeuten.

  • Wann sollte man ein Pelletlager reinigen?

    Experten empfehlen, das Pelletlager alle zwei Jahre oder nach zwei bis drei Befüllungen komplett zu entleeren und gründlich zu reinigen. Dies ist besonders in den Sommermonaten sinnvoll, wenn das Lager in der Regel leer ist.

    Ein Pelletlager sollte alle 2 Jahre oder nach 2-3 Befüllungen gereinigt werden.

    Eine regelmäßige Reinigung verhindert die Ansammlung von Feinstaub im Lager, die die Heizanlage beeinträchtigen kann.

  • Was muss man beim Kauf eines Pelletlagers beachten?

    Insbesondere beim Kauf von Fertiglagern wie zum Beispiel Gewebetanks sollten Sie darauf achten, dass das Lager mit Ihrem Pelletkessel kompatibel ist.

    Außerdem lohnt es sich die Angebote verschiedener Hersteller zu vergleichen. In diesen Vergleich sollten Sie nicht nur die Kosten und die Qualität einbeziehen, sondern auch das mitgelieferte Zubehör und den Aufwand für die Montage berücksichtigen.

  • Was kostet ein Pelletbunker?

    Ein Pelletbunker kostet für ein Einfamilienhaus etwa 1.500 bis 3.500 Euro. Ein Pelletsilo derselben Größe kostet meist 2.000 bis 4.000 Euro.

  • Kann man Pellets in der Garage oder in einem Carport lagern?

    Ja, Pellets können auch in einer Garage oder einem Carport gelagert werden. Wichtig ist dabei dass die Pellets nicht feucht werden und vor der Witterung geschützt sind. Außerdem bieten sich Gewebesilos, Außentanks, und Erdtanks an um Pellets draußen zu lagern.

  • Wie viele Pellets darf man lagern?

    Wie bereits erwähnt, darf man nach der deutschen Muster-Feuerungsverordnung Pellets unter einer Menge von 6,5 Tonnen auch ohne einen Brennstofflagerraum lagern. Überschreitet man diese Grenze, gelten jedoch diverse Brandschutzvorschriften.

    Mehr dazu erfahren Sie oben im Abschnitt Sicherheitsstandards bei Pelletlagern.

  • Welches Pelletlager ist am günstigsten?

    Das günstigste Pelletlager variiert je nach Kapazität, lokalen Gegebenheiten und Nutzerbedarf.

    Gewebe- und Sacksilos sind oft preiswert und für kleinere Mengen geeignet. Ein umfunktionierter Raum wie ein Keller kann ebenfalls als günstiges Lager dienen, wobei die Kosten von der Raumgröße und den notwendigen Anpassungen abhängen.

    Beachten Sie, dass neben den Anschaffungskosten auch Betriebs- und Wartungskosten sowie die Lebensdauer des Lagers für die Gesamtkosten entscheidend sind.

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